23.4.1969

György Ligeti beim DSO

Widmung von György Ligeti am 23.4.1969: Dem Rundfunk-Symphonie-Orchester Berlin [sic!] mit ganz herzlichem Dank für 2 Uraufführungen – Cellokonzert 67 – Ramifications 69. Foto: Archiv. DSO
Widmung von György Ligeti am 23.4.1969: »Dem Rundfunk-Symphonie-Orchester Berlin [sic!] mit ganz herzlichem Dank für 2 Uraufführungen – Cellokonzert 67 – Ramifications 69.« Foto: Archiv. DSO

Riesige Toncluster, die langsam dem Nichts entsteigen. Schimmernde Farben, die verschmelzen und in der Stille vergehen. Eine Welt aus Klang. Mit ›Atmosphères‹ sorgte György Ligeti bei den Donaueschinger Musiktagen 1961 für eine Sensation – und fand wenige Jahre später in Stanley Kubricks Film ›2001‹ seinen Weg auf die große Leinwand. 1962 war das Stück auch beim DSO, dem damaligen Radio-Symphonie-Orchester Berlin zu hören – Auftakt zu einer langen Reihe von Konzerten mit Musik des großen ungarischen Komponisten.

Darunter auch mehrere Weltpremieren: Am 19. April 1967 erlebte hier das Cellokonzert seine Uraufführung, am 23. April 1969 ›Ramifications‹ für Streichorchester – im Amschluss trug sich der Komponist in die Autogrammbücher ein, die der Cellist Heinrich Köhler für das Orchester führte –, und am 21. Dezember 1978 Szenen und Zwischenspiele aus der Oper ›Le Grand Macabre‹.

Auch ›Apparitions‹, ›Melodien‹, das ›Fragment‹ für Kammerorchester, das Violinkonzert, das Doppelkonzert für Flöte und Oboe, ›Lontano‹ und das ›Concert Românesc‹ waren, zum Teil mehrfach, in den Programmen des DSO zu hören. Im Mai 1988 war Ligeti bei Gerd Albrechts ›Wegen zur Neuen Musik‹ mit ›San Francisco Polyphony‹ zu Gast.

Das Konzert, das Robin Ticciati am 19. Februar dirigiert, lädt zu einer spannenden Wiederbegegnung mit der Musik des Komponisten ein. Auch ›Ramifications‹ wird dann wieder zu hören sein.